Alle warten auf Steffi

Kopie von ZuschneidenSie hat noch keinen Kilometer mit dem RaceTruck absolviert, niemand weiß, wie gut sie damit zu recht kommt, und niemand weiß, wie gut der ja nicht mehr ganz taufrische und mit einem Rennmotor, der ja auch schon einige Kilometer auf dem Buckel hat, versehene Mercedes-Benz nun laufen wird, dennoch sind sie in aller Munde: Stephanie Halm und der tankpool24-RaceTruck von mb-motorsport.

Das kleine Privatteam von Markus Bauer, bei dem eine Gruppe von Mercedes-Enthusiasten in ihrer Freizeit den Renner vorbereitet und betreut, hatte ja schon beim Saisonauftakt in Donington dabei sein wollen, dann gab es aber unerwartete Rückschläge und Verzögerungen, die letztendlich einen Start unmöglich machten. Nun für das Rennen in Misano ist man gerüstet, möglicherweise wird der RaceTruck aber erst so knapp vorher fertig, dass die Freien Trainings auf dem Misano World Circuit die ersten ernsthaften Ausfahrten für Steffi und den RaceTruck sein werden.

Seine Pilotin betreffend ist Teamchef Bauer aber guter Dinge. Steffi sei Rennprofi durch und durch, habe ihr Talent schon in vielen unterschiedlichen Rennserien unter Beweis gestellt, da sei ihm nicht bange drum, so Bauer in einem persönlichen Gespräch. Sie werde auch mit dem Renntruck klar kommen.

Der erst 26-jährigen Schwäbin merkt man dann aber schon den Respekt vor dem künftigen, fünfeinhalb Tonnen schweren „Dienstwagen“ an. Stephanie ist jetzt seit 18 Jahren im Motorsport aktiv, und hat die eigentlich klassische Rennfahrer-Lehre durchlaufen. Angefangen im Kart stieg sie mit gerade mal 15 Jahren – dem frühest möglichen Zeitpunkt überhaupt – in den Formelsport ein. 2004 wechselte sie – auch aus Kostengründen, wie sie sagt – zu den Tourenwagen. Als Absolventin der Motorsport Akademie Nürburgring und der Speed Academy der Deutschen Post nahm sie zweimal an den „24-Stunden vom Nürburgring“ teil. In der Mini-Challenge gehörte sie zu den wenigen, die Champion Hendrik Vieth auch mal hinter sich lassen konnten. Und da schließt sich eben der Kreis, denn Vieth hat im letzten Jahr beim TGP am Ring mit genau dem Truck, mit dem nun Stephanie an den Start gehen wird, so imposante und eindrucksvolle Rennen auf den Asphalt gelegt.

Zu dem Zeitpunkt hatte die zierliche junge Dame sich wohl nicht träumen lassen, bald selbst in diesem Ungetüm zu sitzen, da war sie noch im Porsche Super Sports Cup im GT3 unterwegs – und zwar höchst erfolgreich mit dem 3. Platz in der Gesamtwertung und einmal stand sie auch ganz, ganz oben.
Sie bezeichnet sich selbst als sehr ehrgeizig, und es ist ihr auch durchaus bewusst, dass die Erwartungen an sie und ihren Truck recht hoch sind. Andererseits ist ihr klar, dass sie sich an den RaceTruck, der gut 600 PS mehr hat als ihr letztjähriger Porsche, aber auch mehr als 4 Tonnen schwerer ist und im Vergleich zum Tourenwagen gigantische Ausmaße aufweist, erst einmal gewöhnen muss. „Unser gemeinsames Ziel ist es, diese Erwartungen im Laufe der Saison auch erfüllen zu können und zu zeigen, dass Frauen und Trucks nicht unbedingt etwas Gegensätzliches darstellen. Wir planen im Moment für sieben oder auch acht Rennen. Nach Smolensk werden wir nicht fahren, der Aufwand für das Rennen in Russland würde einfach den finanziellen Rahmen sprengen.“

Wenn der Mercedes ausreichend konkurrenzfähig ist, ist auch durchaus mal die eine oder Überraschung drin, da sind sich Bauer und seine Pilotin einig. Spekuliert wird da, hin und wieder im ersten Tagesrennen bis auf den 7. oder 8. Platz vorfahren zu können, denn das hieße fürs zweite Rennen: 1. Startreihe.

Selbst wenn das nicht ganz so gelingen sollte, es wird an jeder Rennstrecke sicher ein Highlight für alle Photographen, wenn die attraktive, junge Dame mit wallendem Blondschopf aus ihrem tankpool24-Renntruck steigt.

Zuschneiden

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