Bravouröse Leistung in der grünen Hölle
Gleich in doppelter Hinsicht war Steffi Halm am vergangenen Wochenende erfolgreich. Beim Saisonauftakt der Mini Challenge 2005 auf der Nürburgring-Nordschleife fuhr die 20-jährige auf Anhieb ihre ersten Punkte ein, um anschließend vor 180.000 Zuschauern beim legendären in 24 Stunden Rennen für Furore zu sorgen.
Der Saisonauftakt in der Mini Challenge war vor allem geprägt von launischen Wetter in der Eifel. Lediglich das erste Zeittraining auf der Nordschleife des Nürburgrings fand unter trockenen Bedingungen statt.
„Ich muss mich noch ein wenig an das ABS-System des Mini gewöhnen, ansonsten komme ich mit dem Auto schon sehr gut zurecht. Im zweiten Zeittraining wollte ich mich noch mal verbessern, leider hat mir der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht“, kommentierte die Ammerbrucherin ihren 13. Startplatz auf der wohl schwierigsten Rennstrecke der Welt.
Der starke Regen während des Rennens am Samstag sorgte für zusätzliche Schwierigkeiten. „Ich habe einen schlechten Start erwischt und einige Positionen verloren“, so Steffi, die im Verlauf des Rennens aber den verloren Boden wieder gutmachen konnte. „Ich kam immer besser zurecht, allerdings in der Gischt der Vorderleute zu fahren, war sehr schwer.
Mein Ziel war unbedingt anzukommen und im ersten Rennen Punkte sammeln, dass ist mir mit Platz dreizehn gelungen. Deshalb bin ich mit meinem ersten Rennen in der Mini Challenge zufrieden. Danke auch an meine Mannschaft ROMA-TEAM Wiesmann Motorsport für die tolle Arbeit.“
Viel Zeit zum Ausruhen blieb der angehenden Verwaltungswirtin nach dem Rennen nicht. Nur wenige Stunden später musste Steffi erneut im Cockpit platz nehmen. Zusammen mit Cathi Felser, Kati Droste und Nicole Lüttecke ging Steffi im „Realizer Mazda RX 8 Frauenteam“ an den Start. Die vier hübschen und vor allem schnellen jungen Damen qualifizierten sich für Startposition 122 im Feld der fast 230 Starter. „Wir haben uns eine gute Ausgangsposition für das Rennen geschaffen, obwohl die Startposition bei einem 24-Stunden Rennen nicht unbedingt so wichtig ist“, so Steffi.
Pünktlich zur Start des Langstrecken-Klassikers zeigte sich die Eifelrennstrecke dann einmal mehr als launische Diva. Sonne, Regen und sogar Hagel während der 24 Stunden sorgten für ein äußerst turbulentes Renngeschehen, dass die Damenmannschaft, allen voran Steffi Halm nicht aus der Ruhe bringen konnte. Sprichwörtlich wie ein Uhrwerk drehte der Mazda RX8 mit der Startnummer 209 seine Runden um die altehrwürdige Nürburg. „Probleme bereitet uns zur Zeit allerhöchstens das wechselhafte Wetter. Unter diesen Bedingungen die richtige Reifenwahl zu treffen ist fast wie eine Lotterie“, so Steffi Halm und weiter: „Wir haben bisher keine Fehler gemacht. Alle fünf Runden wird getankt, alle 10 Runden steht ein Fahrerwechsel an. Das Team, meine Teamkolleginnen und ich haben bisher sehr konzentriert gearbeitet und ich hoffe das wir diesen Rhythmus beibehalten können“, erklärt die 20-jährige nachdem die ersten Stunden des Rennens vorüber sind.
Der „Realizer Mazda RX 8“ der vier schnellen Amazonen konnte sich kontinuierlich verbessern. Bei Einbruch der Dunkelheit tauchte die Startnummer schon unter den Top hundert im Gesamtklassement auf. Auch die Nacht auf der Nordschleife meisterte die Damenmannschaft mit Bravour. Während die 180.000 Fans rund um die Strecke bei Bier und Bratwurst feierten, leistete die Damencrew auf dem 25,378 Kilometer langen Kurs Präzisionsarbeit. Am Morgen lag der Serien-Mazda auf Platz
62 der Gesamtwertung. Noch besser das Ergebnis in der Klassenwertung – Position vier mit Aussicht auf einen Podestplatz. Selbst Christopher Bartz zeigte sich verwundert. “Mit solch einer sensationellen Fahrt haben ich wirklich nicht gerechnet. Die jungen Damen machen ihren Job unglaublich gut“, so der Teammanager von der Motorsport Akademie Nürburgring, der den Einsatz des Realizer Teams koordinierte.
Die restlichen Stunden bis ins Ziel verliefen wie schon zuvor völlig problemlos. „Keine besonderen Vorkommnisse“, meldete Steffi Halm am Sonntagmittag und weiter: „Wir mussten lediglich die Bremsbeläge an unserem Mazda wechseln.“ Am Ende fuhr die Startnummer 209 als Vierter in ihrer Fahrzeugklasse und auf Position 55 in der Gesamtwertung über die Ziellinie. „Unser Serien-Mazda hat einen relativ kleinen Tank, dass hat uns am Ende den dritten Platz gekostet. Allerdings sind wir mit dem Ergebnis mehr als zufrieden, es war ein fantastisches Rennen. Ein Riesenlob an das Team und an alle die, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Ich hoffe ich kann im nächsten Jahr wieder beim 24 Stunde Rennen auf dem Nürburgring dabei sein, es ist ein einzigartiges Erlebnis“, freute sich die 20-jährige trotz der vorangegangenen Strapazen.
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