Grandioser Saisonauftakt für Steffi Halm

Beim eigentlichen Saisonauftakt zur diesjährigen FIA European Truck Racing Championship vier Wochen zuvor im österreichischen Spielberg war der neue MAN-RaceTruck von Steffi Halm noch nicht ganz fertig. Die Entscheidung, dass die junge Pilotin auch in diesem Jahr wieder mit einem Truck von Reinert Racing an den Start gehen würde, war ja erst relativ spät gefallen.

Nun zelebrierte Steffi auf dem Misano World Circuit an der italienischen Adria ihren persönlichen Saisonauftakt – und was war das für ein Auftakt.Ihr MAN war zuvor noch nicht einmal getestet worden, geschweige denn, dass Steffi das Auto schon mal gefahren hätte.
Ihr erklärtes Ziel war, „in die Punkte“ zu fahren – Punkte gibt es ja bis zum 10. Platz.

Und dann legt sie gleich richtig los und im ersten Freien Training die drittbeste Zeit auf den Asphalt, nur die beiden heißen Titelaspiranten Jochen Hahn (GER) und Adam Lacko (GER) waren schneller.Da keimten leichte Hoffnungen auf, doch auch die Erwartungshaltung bei Reinert Racing stieg gewaltig an. In der SuperPole der TopTen zeigte Steffi mit dem 4. Startplatz, dass ihre Zeiten aus dem Freien Training wirklich kein Zufallsergebnis waren.

Im Startgetümmel des 1. Wertungslaufs hatte sie anfangs leicht an Boden eingebüßt, gewann das verlorene Terrain aber schnellstens wieder zurück und fuhr anschließend gleich einen allseits bejubelten 4. Platz ein. Für das zweite Tagesrennen hieß das die 5. Startposition.
Diesmal mischte Steffi von Anfang ganz vorn mit, gab nicht klein bei und holte sich mit dem 3. Rang ihren ersten Podiumsplatz an diesem Wochenende.

Am Sonntag setzte die junge Schwäbin da an, wo sie am Vortag aufgehört hatte. In der SuperPole erfuhr sie sich den dritten Startplatz für das anschließende Rennen. Nachdem nun das ganze Wochenende über schönstes Sommerwetter geherrscht hatte, begann es exakt zum Zeitpunkt der Startaufstellung wie aus Eimern zu schütten. Infolgedessen ließ die Rennleitung zwei Formationsrunden hinter dem PaceTruck fahren und dann noch eine Runde unter Gelber Flagge.

Nachdem das Rennen freigegeben war, hielt sich die MAN-Pilotin klug aus den verschiedenen Kämpfen heraus, sie fuhr einfach ihr Rennen ganz ruhig nach Hause und wurde schließlich dafür mit dem 5. Platz in dem 16er-Feld belohnt. Da zwei Piloten in der Startaufstellung jeweils um zwei Plätze nach hinten „strafversetzt“ wurden, stand die Schwäbin im Schlussrennen etwas unerwartet auf dem zweiten Startplatz, diese Chance wollte sie sich natürlich nicht entgehen lassen.

Schon in der ersten Runde übernahm sie die Spitze und hatte bald auch schon einen kleinen Vorsprung herausgefahren, während sich ihre Verfolger heiße Positionskämpfe lieferten. Schließlich hatte der dreifache Europameister Jochen Hahn sich etwas von dieser Gruppe lösen können und jagte nun dem RaceTruck von Steffi Halm nach – den er ja selbst erst im Winter gebaut hat.

Steffi war klar, dass Hahn einfach einen Tick schneller war, sie ließ sich erst gar nicht auf gefährliche Scharmützel ein und freute sich am Ende über einen zuvor nicht einmal erträumten 2. Platz im Schlussrennen. Bereits nach ihrem ersten Rennwochenende liegt Steffi Halm nun schon in der EM-Gesamtwertung mit 35 Punkten auf dem siebten Platz. Der nächste Lauf zur FIA ETRC findet vom 10. bis 12. Juni im südfranzösischen Nogaro statt.

  back

Scroll to top