Steffi Halm beim Finale der Truck-EM in Jarama zweimal auf dem Podium
Bei herrlichstem Spätsommerwetter verlief der 8. und letzte Lauf der FIA European Truck Racing Championship auf dem Circuito del Jarama in San Sebastián del los Reyes im Norden Madrids vor insgesamt fast 27.000 Zuschauern für die Iveco-Pilotin Steffi Halm und das Team „Die Bullen von Iveco Magirus“, das sie zusammen mit ihrem Markenkollegen Jochen Hahn bildet, ausgesprochen erfolgreich. Steffi stand zweimal auf dem Podium, das Team holte sich gar vier Podiumsplätze.
Die Truckrennen in Jarama sind seit jeher noch klassische Zweitages-Events. Doch gerade in diesem Jahr hätten sich die Truckracer in Jarama etwas mehr Zeit gewünscht, da die Piste kurz zuvor einen neuen Belag bekommen hatte. So konnten auch erst in den Freien Trainings am Samstag erste Erfahrungen mit dem am Ende recht schnellen und wenig reifenschonenden Asphalt gesammelt werden. Bei dem sehr engen Zeitplan musste dann das SetUp in kürzester Zeit angepasst werden.
Das hatte bei Steffi wohl nicht wirklich so geklappt, überraschenderweise verpasste sie im Qualifying als Elfte die SuperPole der Top-Ten. Im anschließenden Rennen gab es schon in der Anfangsphase den größten Crash der Saison, dem gleich fünf RaceTrucks zum Opfer fielen. Steffi und auch ihr Teamkollege Jochen Hahn entkamen den fürchterlichen Chaos unbeschadet.
Mit einstündiger Verspätung erfolgte der Neustart. Im Laufe des nun relativ zurückhaltenden Rennens konnte sich Steffi auf den 7. Platz verbessern, Jochen Hahn wurde Erster. Für „Die Bullen von Iveco Magirus“ hieß das auch Platz eins auf dem Teampodium.
Infolge der umgekehrten Startreihenfolge im zweiten Tagesrennen stand Steffi hinter dem englischen Polesetter Shane Brereton (MAN) nun auf dem 2. Startplatz, direkt hinter sich hatte sie MAN-Pilot René Reinert. Der kam beim Start etwas besser weg, zog an der Iveco-Pilotin vorbei und wurde so zum ersten Verfolger Breretons.
Aber es schien fast unmöglich am Engländer vorbeizukommen, hinter seinem MAN gab es einen dicken RaceTruck-Stau. Schließlich schaffte es Reinert doch noch und fuhr anschließend einem klaren Sieg entgegen. Steffi jedoch biss sich an Brereton die Zähne aus und musste sich schließlich – bei gerade mal 2 Zehntel Rückstand – mit Platz drei auf dem Podium zufrieden geben.
Teamkollege Jochen Hahn wurde Siebter, für „Die Bullen von Iveco Magirus“ hieß das schließlich diesmal 2. Platz in der Teamwertung. Am Sonntag qualifizierte Steffi sich auch wieder für die SuperPole, doch so ganz zufrieden war sie am Ende nicht mit dem 9. Startplatz. Nach dem spektakulären und Material verschleißenden ersten Samstagsrennen ging es nun einen Tag später doch eher ruhig, beinahe etwas ereignisarm zu. Steffi konnte dennoch etwas nach vorn fahren und passierte wie schon am Vortag das Ziel wieder an 7. Position.
Da Jochen Hahn – auch wie schon am Samstag – erneut ganz oben auf dem Podium stand, gab es für „Die Bullen von Iveco Magirus“ auch wieder den Sieg in der Teamwertung.
Bei manchen Platzierungen schien das Rennen ein Abbild vom Samstag, denn Brereton wurde auch wieder Achter und hatte so dann auch die Pole für das letzte Rennen der Saison.
Das verlief dann aber doch etwas anders als das zweite Rennen am Samstag.
Für Steffi sah es anfangs gar nicht gut aus. Sie geriet gleich etwas abseits und verlor dabei vier, fünf Positionen. Brereton gewann aber wieder den Start und hatte nun auch gleich wieder Reinert direkt an der Stoßstange kleben. Doch der wartete diesmal nicht so lange, um den Widerstand Breretons zu brechen. Mit dem Portugiesen José Rodrigues (MAN) im Schlepptau zog er an Brereton vorbei war, und der Engländer hatte nun den Iveco von Steffi formatfüllend im Rückspiegel. Sie hatte sich mittlerweile wieder etwas vorgekämpft, dann noch Titelverteidiger Adam Lacko (CZE) auf Buggyra Freightliner überholt und sah nun ihre Podiumschance. Nur eine Runde brauchte die Iveco-Piloten schließlich, da hatte auch sie den Engländer geknackt. Der wurde anschließend von den Verfolgern förmlich überrollt und fiel weit zurück.
Steffi dagegen holte sich hinter Reinert und Rodrigues ein zweites Mal den 3. Podiumsplatz.
Teamkollege Jochen Hahn war auch noch an Lacko vorbeigekommen und fuhr ganz knapp hinter Steffi über die Ziellinie.
Selbstredend war dies dann erneut auch der 1. Platz auf dem Teampodium für „Die Bullen von Iveco Magirus“. Mit einem Vorsprung von 171 Punkten gewann das Iveco-Team schließlich auch ganz überlegen den Europameister-Titel. Steffi selbst belegte im FIA-Championat schließlich den 6. Platz – mit einem Rückstand von gerade mal 2 Punkten.
„Natürlich hätte ich gern das Vorjahresergebnis wiederholt“, meinte Steffi am Abend. Da war sie Vierte gewesen. „Doch es ging in diesem Jahr wesentlich enger zu, das Feld war erheblich ausgeglichener. Wenn es nicht hundertprozentig lief, oder bei der kleinsten Unachtsamkeit fiel man gleich zurück und verlor Punkte. Ich musste mich ja auch erst noch etwas an meinen Iveco-RaceTruck gewöhnen. Bei meinem Schwabentruck-Team habe ich mich ausgesprochen wohl gefühlt, und dass wir zusammen mit dem neuen Champion Jochen für „Die Bullen von Iveco Magirus“ für Iveco auch den Teamtitel geholt haben, macht uns alle sehr stolz. Deshalb ist die Saison für uns ja auch noch nicht vorbei,“ fügte sie augenzwinkernd hinzu, „jetzt kommen ja noch die Feierlichkeiten.“
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