Steffi Halm erstmals auf dem Podium

Kopie von 46Beim Truck Grand Prix am Ring Dritte in der Sponsor Challenge

Der Truck Grand Prix am Nürburgring ist der alljährliche Höhepunkt der FIA European Truck Racing Championship.

Und so kamen in diesem Jahr insgesamt 212.000 Besucher zur 26. Ausgabe des TGP. Auch für das tankpool24 Racing Team von Markus Bauer Motorsport und Stephanie Halm am Steuer des Mercedes-Benz-RaceTruck sollte das Heimrennen zu einem Höhepunkt werden. Von Beginn an stand die junge Rennfahrerin im Mittelpunkt der Medien. Der SWR hatte extra ein TV-Team geschickt, um über Steffi ein Feature zu drehen.

Am Freitag standen zunächst einmal die Freien Trainings an. Die Mechaniker hatten zwischen den beiden Trainingsläufen noch einige Modifikationen vorgenommen, und die schienen sich auszuzahlen. Steffi verbesserte sich um fast 5 Sekunden bis zum Zeittraining. Zur TopTen – Halms Nahziel – fehlten ihr am Ende dann noch knapp 3 Sekunden – und gut 150 PS, die direkte Konkurrenten nun einmal mehr haben.

Am Samstag konnte das Team seinen rund 500 geladenen Gästen viel Action bieten – allerdings ganz anders als geplant. Das erste Rennen verlief zunächst relativ problemlos, der Mercedes drehte seine Runden wie am Schnürchen und dann – nur wenige Runden vor Schluss – musste Steffi ihren Renntruck abstellen, das Getriebe ließ sich nicht mehr schalten. Auf das anschließende große Interesse rund um das Zelt hätte das MB-Motorsport-Team sicher gern verzichtet. Mit Hilfe des MAN-Service-Teams, das einen Truck mit Kran besitzt, wurden an dem Mercedes Getriebe und Antriebseinheit gewechselt. Doch bis zum 2. Wertungslauf reichte die Zeit nicht mehr, sodass hier der tankpool24-Truck auch nicht an den Start gehen konnte.

Beim frühmorgendlichen WarmUp am Sonntag zeigte sich dann, dass sich der Aufwand vom Vortag gelohnt hatte. In dem 24er-Feld ließ Steffi wieder einige wesentlich kräftiger motorisierte Konkurrenten erneut hinter sich und holte sich im Zeittraining den 19. Startplatz fürs Rennen. Klug hielt sie sich aus allen Scharmützeln heraus und fuhr schließlich bis ins Mittelfeld vor. Kurz vor Schluss geriet sie nach einem Ausrutscher dann doch noch ins Kiesbett, verlor dabei einige Plätze und musste sich am Ende mit Rang 17 zufrieden geben.

Pünktlich zum letzten Rennen begann es dann zu regnen. Unabhängig davon jagte die junge Pilotin schon in der Einführungsrunde den Fans und ihrem Team einen gehörigen Schrecken ein, als sie bereits nach wenigen Hundert Metern in der Auslaufzone zum Stand kam. Doch Sekunden später hatten sich die technischen Probleme schon wieder gegeben. Der Mercedes-Truck lag nun allerdings beim fliegenden Start ganz hinten im Feld – aber wer weiß wofür es gut war.

Denn bereits in der ersten Rennrunde gab es am Ende der Bergab-Passage in der Mercedesarena erste heftige Berührungen und wenig später die ersten Dreher – mit massiven Folgen. Mehrere Trucks standen kreuz und auf der Piste herum, der Rennabbruch war die unweigerliche Folge.

Beim Neustart durfte sich die Ambucherin nun wieder in die ursprüngliche Startaufstellung einreihen. Die Rennleitung hatte entschieden, erst einmal zwei Einführungsrunden fahren zu lassen, um so vielleicht auch noch die Strecke etwas trockener werden zu lassen. Viel genützt hatte es aber offenbar nicht. Denn die Trucks fuhren häufig mehr quer als in Fahrtrichtung. Dreher und Crashs waren eigentlich unvermeidlich.

Wegen diverser Havaristen gab es an manchen Streckenabschnitten Dauergelb. Dennoch fuhr Steffi ein ausgesprochen beherztes Rennen. Mit viel Geschick umfuhr sie sämtliche Klippen und holte sich mit dem 13. Platz ihr bestes Saisonergebnis. Und dafür wurde sie auch bei der abschließenden Siegerehrung in der Sponsors Challenge, in der all die gewertet werden, die in der letzten Saison nicht unter den Top-Ten waren, mit dem 3.Platz hinter dem Finnen Mika Mäkinnen (MAN) und dem Belgier Jean Pierre Blaise (Renault) belohnt.

Im Anschluss meinte Steffi dann noch, „Das war schon ein Rennwochenende nach meinem Geschmack, wenn man mal von den Getriebeproblemen absieht. Das Team hat aber gezeigt, dass wir auch mit solch Unvorgesehenem bestens fertig werden.“

Und Teamchef Markus Bauer sowie seine Mechaniker und Berater wiesen noch einmal daraufhin, dass ohne die uneigennützige Hilfe des MAN-Service-Teams und einiger ungenannter Helfer dieser großartige Erfolg nicht möglich gewesen wäre.

Der nächste Lauf zur FIA European Truck Racing Championship findet am 30. und 31. Juli im russischen Smolensk statt. Wegen des enormen Aufwands für die mehr als fünfeinhalbtausend Kilometer lange Reise steht aber noch nicht fest, ob das kleine Privatteam von MB-Motorsport in Russland an den Start gehen wird.

Internet: www.steffi-halm.de

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