Steffi Halm: Motorsport mit Leidenschaft – Traumziel DTM
Während sich die Frauenquote in führenden Positionen der Wirtschaft und Politik in den vergangenen Jahren positiv entwickelt hat, beschränken sich die Tätigkeiten des „schwachen Geschlechts“ im Bereich Motorsport meist auf wenige anspruchsvolle Aufgaben wie Service, Catering oder Assistenzen. In den Cockpits der Rennboliden findet man Frauen nur sehr selten und wenn, dann lediglich im hinteren Feld der von Männern dominierten Ergebnislisten.
Keine Regel ohne Ausnahme und in der Ammerbucher Rennamazone Steffi Halm finden die männlichen Konkurrenten in den nationalen Tourenwagen-Championaten sehr oft ihre Meisterin. Die 26-Jährige startete in den 90ern im Kartsport, sammelte Erfolge im Formelsport und betreibt seit 2004 Tourenwagensport. In allen Serien, in denen Steffi Halm bisher angetreten war, konnte sie die Damenwertung für sich entscheiden und schnitt auch im Vergleich mit den männlichen Konkurrenten stets sehr erfolgreich ab.
Bereits bei ihrer Tourenwagen-Premiere im Alfa 147 Cup gelang es ihr als bis dato einziger Dame, einen Laufsieg einzufahren und mit zahlreichen weiteren Rennsiegen und Podiumsplatzierungen war die sympathische Blondine auch in allen weiteren Championaten (u.a. Mini Challenge, Porsche Sports Cup, Porsche Carrera Cup…) immer weit vorne zu finden.
Steffi beendete u.a. die mit fast 50 Konkurrenten besetzte Mini Challenge zwei Mal auf dem vierten Meisterschaftsrang (2006 und 2008) und feierte im vergangenen Jahr mit dem dritten Gesamtrang im Porsche Super Sports Cup (>40 Teilnehmer) mit einem von Thermik Motorsport in Kooperation mit Seyffarth Motorsport eingesetzten 420 PS starken Porsche 911 GT3 Cup ihren bisher größten Erfolg.
Erstaunlich ist allerdings die Tatsache, dass die erfolgreiche Rennfahrerin nur im Nebenberuf ins Lenkrad greift, weil eine Profikarriere bisher immer am nötigen Sponsoring und/oder einer fehlenden Verpflichtung in eines der wenigen Werksteams gescheitert war.
Die im Hauptberuf als Diplomierte Verwaltungsfachwirtin beim Landratsamt Tübingen tätige Motorsportlerin hat eine simple Erklärung, warum ihr der Einstieg in den „bezahlten“ Motorsport bisher nicht gelang:
„Der Motorsport in den Profiklassen ist ein Marketinginstrument für die Hersteller. Hier geht es nicht immer nur um Schnelligkeit, sondern auch um marketing-technische Aspekte, wie z.B. die Herkunft eines Fahrers.
Ein gutes Beispiel war da die kurzfristige Verpflichtung eines chinesischen Piloten für das DTM Saisonfinale in Shanghai im Oktober 2010. Ein Hersteller hatte kurzerhand seinen langjährigen französischen Piloten aussortiert und das Cockpit für den wichtigen Markt China mit einem einheimischen Fahrer besetzt. Ich hatte wohl bisher noch nicht das Glück, dass ich in ein vorhandenes Vermarktungskonzept gepasst habe, hoffe aber, dass ich vielleicht zum DTM Einstieg von BMW in 2012 eine Chance erhalten werde.“
Obwohl als Privatier mit minimalem Budget unterwegs, wird Steffi Halm auch in 2011 mit den richtigen Partnern versuchen, sich mit sportlichen Erfolgen gut in Szene zu setzen. Ein großer Schritt in Richtung DTM 2012 wäre hierbei der Aufstieg in die populäre ADAC GT Masters Serie. Derzeit laufen Gespräche mit Teams und möglichen Sponsoren, die das Talent der beliebten Rennfahrerin in der medienwirksamen GT Serie fördern wollen. Weitere Interessenten sind jederzeit herzlich willkommen.
Internet: www.steffi-halm.de